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Direkt am Meer gelegen, wie der Name Montego Bay die Stadt schon als in einer Bucht gelegen verrät, bietet Montego Bay vor allem eines: unglaubliche Erlebnisse für Taucher, die entdecken, was das so glasklare Wasser der Karibik verbirgt. Korallenriffe und Meeresbewohner, die sonst nirgendwo in dieser Form gesichtet werden können, machen das Tauchen in dieser Region zu einem unvergesslichen Ereignis. Doch auch die Stadt selbst hat viel zu bieten. Sie wurde im 15. Jahrhundert erbaut und obwohl sie bestimmt als modern bezeichnet werden kann, hat sie nie diese bestimmte Ausstrahlung verloren, die nur Montego Bay eigen ist. Montego Bay ist ein Ort, der von den Touristen lebt, aber dennoch nie zur künstlichen Metropole geworden ist. Die Kunst und Lebensfreude ist hier das Maß der Dinge, das Treiben der Menschen auf den liebevoll gepflegten Straßen, Gassen und Plätzen vor dem viktorianischen Hintergrund, der Kulisse, die die alten großen Herrenhäuser darstellen, ist gewohnt und gewollt. Die historischen Gebäude neben den modernen Bauten, deren ohnehin schon eigenes Bild noch von ärmlichen, bescheidenen Häuschen durchbrochen wird, zeugen von einer Geschichte, die viele soziale Unterschiede überstehen musste. Hier wird immer daran erinnert, dass Sklaven und Herren hier ihre Leben und Lieben verbringen mussten. Nicht umsonst ist eines der wichtigsten Bauwerke in Montego Bay das „Sam Sharpe Memorial“, ein Denkmal, das denn wichtigen Rebellen, der für die Sklavenbefreiung kämpfte, darstellt. Weihnachten 1831 rief er zu einem Aufstand auf, viele Sklaven folgten ihm. Sein Mut wurde bewundert und wird heute als große Stärke angesehen, doch damals musste er vergeblich scheitern. Sein Denkmal, das ihn umringt von seinen Leidensgenossen und Anhängern zeigt, auf dem gleichnamigen Sam Sharpe Platz ist so ergreifend, da er genau an dieser Stelle, die heute sein Denkmal besetzt, den Tod durch Hängen erleiden musste. So nachdenklich das Betrachten der in Bronze gegossenen Menschengruppe stimmt, genau so mitreißend ist heute die Atmosphäre auf diesem Platz, nur in eine ganz andere Richtung. Die Innenstadt von Montego Bay gibt einer ganzen Menge an Künstlern, Musikern und jungen Talenten Raum, sich zu zeigen. Fremdenverkehr ist in Montego Bay beinahe selbstverständlich, hier lebt man täglich das ausgelassene, bunte Leben, das sonst nur im Urlaub gekannt wird. Schon seit dem 17. Jahrhundert spielt Montego Bay eine große Rolle für Reisende. Damals waren es nach Christoph Columbus die Engländer, die im Zuge des Wettlaufes um Kolonien gegen die anderen europäischen Weltmächte, in Montego Bay landeten. Gerade der nicht zu beschönende Sklavenhandel war es, der die Küstenstadt zu solcher Beliebtheit führte. Sicherlich eine einseitige Zuneigung. Genau neben dem heutigen „Sam Sharpe Platz“ befand sich damals ein Verlies, dessen Fenster mit Gittern gesichert waren, das als Käfig für Sklaven, die nachts aufgegriffen wurden oder erfolglos zu flüchten versuchten, Betrunkene und Landstreicher diente. Heute befindet sich „The Cage“ noch immer an demselben Ort. Schlimm, welche Wahrheiten hier bewusst werden, aber so blickt man vielleicht noch wohlwollender auf das ausgelassene Städtchen, indem von solchen Grausamkeiten heute nichts mehr zu spüren ist. Stolz über die Leistungen und die Befreiung Ihrer Vorgänger erfüllt die Bewohner von Montego Bay mehr, als es verspätete Rachsucht je tun könnte. Und im Laufe der Zeit konnte sogar die wahre Liebe, die keinen Nutzen und unfairen Vorteil aus dem Land und den Einwohnern ziehen wollte, zwischen England und Jamaika erblühen. Inzwischen zeugt es von großer Toleranz, dass gerade die Herrenhäuser und die englischen Bauweisen noch immer vorhanden sind. Eines dieser großen, eindrucksvollen Herrenhäuser hat eine besonders lange Geschichte hinter sich. Das „Town House“, das heute als Hotel von Kennern der Geschichte, von Interessierten, aber auch von Unwissenden genutzt wird, erzählt von Zeiten, die wechselten, genauso wie seine Besitzer. 1765 bewohnte ein reicher Kaufmann das Town House, nach ihm wurde es zu einer Pfarre der St. James Parish Church. Doch so rein und ehrenhaft wie die Ziele dieser Eigentümer, genauso geheim, umstritten, vielleicht auch gut und nie ganz geklärt waren die der Nächsten, die der Freimaurer, die hier Treffen abhielten. Nun ist das Town House ein Hotel, dessen Fassade mit Absicht nicht renoviert wird. Im Inneren des Hofes erkennt man aber schon bald, dass wohlhabende Eigentümer in vergangenen Zeiten genauso gewissenhaft waren, wie sie es heute wahrscheinlich wären. Im Town House befindet sich ein empfehlenswertes Restaurant, das auch für Personen, die nicht im Hotel eingecheckt haben, offen steht. Montego Bay ist bekannt dafür, äußerst gepflegte und schöne Golfplätze zu besitzen, nicht zuletzt durch die vielen Weltmeisterschaften, die auf den Rasen hier gewonnen und verloren werden. Nicht zuletzt muss das Summer Reggae Festival auf MoBay, wie die Bewohner ihre Stadt gerne liebevoll abkürzen, erwähnt werden, dass eines der großen Highlights darstellt, das die gesamte Insel zu bieten hat. Das größte Reggae Festival der Welt findet hier jährlich statt, am türkisfarbenen Meer, unter Palmen und nicht zu vergessen, mit dem berühmten Jamaikanischen Rum …

Die grünste Insel der Karibik, Jamaika, ist auch an anderen Farben reich. Leuchtendes Rot und sanftes Rosa der Hibiskus-Blüten lassen das saftige, frische Grün der Palmen und anderen Pflanzen noch besser zur Geltung bringen, weiße Orchideen setzen edle Akzente. Die Hauptstadt dieser Insel, Kingston, bietet einen interessanten Rückblick in die Kolonialzeit, viele Gebäude sind noch erhalten und verleihen diesem interessanten Reiseziele eine ganz eigene Atmosphäre. Künstlern bietet Kingston viel Platz, aber auch der Wirtschaft, die immer weiter aufblüht. Wer in Kingston ist, erkennt die kreative Spannung, die sich aus den starken Kontrasten Ordnung und Gefühlen, aus dem Gegensatz Träume und harte Fakten, aus dem Widerspruch in sich, den Kingston darstellt, entwickeln muss, wenn man auf die großen neuen Büro-Bauten blickt, während daneben Palmen vor einer alten Fassade aus der Kolonialzeit zu sehen sind. Kein Wunder, dass Bob Marley ( siehe Musikblog), der hier lebte, seine Heimatstadt in so vielen weltbekannten Songs erwähnte, musste sie ihn doch sehr inspiriert haben. Und umgekehrt hat Kingston Bob Marley sicherlich viele Touristen und Interessenten zu verdanken, das Bob Marley Museum in Kingston wird für einen Großteil der Touristen hier mindestens einmal zum Ziel. Es befindet sich im einstigen Wohnhaus von Bob Marley und wurde nicht verändert, man kann also Einblick in die Privatsphäre des Künstlers nehmen, was keinen Fan daran vorbeigehen lässt. Auch ein Denkmal wurde dem legendären Musiker gesetzt, sicherlich eine Abwechslung zu den Statuen, die in unseren Heimatorten von großen Kriegen oder Eroberungen erzählen. Auch Queen Victoria wird hier in Form eines Denkmals geehrt. Ganz in der Nähe dieser berühmten Wohnstätte befindet sich noch eine: das Jamaica House, das den Dienstsitz des Premierministers in Jamaica darstellt, die Verbindung zum britischen Königreich scheint nicht abzubrechen. Dieses Gebäude, das ursprünglich dem Erzbischof von Jamaica gewidmet war, wurde wie so viele andere Bauten in Kingston um 1900 von einem schweren Erdbeben zerstört. Erst 1910 konnten dieses und andere Gebäude wieder errichtet werden, als die britische Kolonialmacht es der Kirche abkaufte. Unter anderem waren auch die heute so gerne besuchten Ziele, das Ward Theater und die Kingston Paris Church, von den schlimmen Auswirkungen dieses Erdbebens betroffen, wurden aber teilweise sogar in ihren Originalzustand zurückversetzt. In Kingston gibt es noch mehr zu sehen, zum Beispiel der 12 Hektar große botanische Garten der Stadt, der in die spektakuläre Flora der karibischen Insel entführt. Kingston liegt nahe an den bekannten Blue Mountains, ein Tagesausflug in dieses wunderschöne Gebirge, dessen Befahrung so mancher Nervenkitzel bringt, kann nur empfohlen werden. Was für die Jamaikaner normal ist, ist für uns hier umso faszinierender: Gebirge, das vertraut scheint, mit ganz und gar ungewohnter Vegetation, nämlich Palmen! Der Ausblick ist himmlisch, den Namen tragen die Blue Mountains, weil die Bergspitzen der gegenüberliegenden Hügel und Berge von einem Gipfel aus betrachtet tatsächlich blau aussehen können. In Kingston selbst ist sicherlich auch das Devon House so ein Ort, der Unerwartetes mit dem Bekannten vereint. Dieses Gebäude, das einst als Hofstallung der Kolonialmächte diente, wirkt wie eine riesige, wunderschöne Villa. Dabei ist es nun eines der größten Einkaufscenter in ganz Kingston, sicherlich das schönste unter allen. Denn Einkaufsmöglichkeiten gibt es in Kingston viele! Ebenso wie man das Nachtleben hier, in dieser Stadt, die vor Kunst, Schönheit und Spaß nur so sprüht, ausgelassen genießen kann, kann man auch ganz nach Belieben speisen. Der weltbekannte Jamaika-Rum wird den Appetit sicherlich ein wenig anregen können! Und der begehrte Blue Mountains- Kaffee, der in dem mal nebligen, mal von Sonnenschein überfluteten Gebirge gewonnen wird, sollte auch einmal probiert werden. Beachtenswert ist in Kingston auch die Fülle an Theatern und kleinen Bars, in denen Künstler aller Art auftreten. Ein Besuch könnte sich lohnen. Der Hafen von Kingston, „Falmouth“, ist auch dann einen Besuch wert, wenn man hier nicht an- oder abreisen möchte, denn hier können wahre Naturwunder beobachtet werden. Wenn nicht die benachbarte große Krokodilfarm schon gesunden Respekt und Achtung vor der Natur eingebracht hat, dann tut das vielleicht die schöne Seite derselben, die sich hier in leuchtenden Mikroorganismen zeigt, die beinahe abstrakte Erscheinungen im Meerwasser erzeugen. Dieses „Glistening Water“ kann man auf speziellen Bootsfahrten mit eigenen Augen sehen. Entlang der Küste gelangt man bald an die Touristenregion Ocho Rios, die viel Unterhaltung bietet. Doch wenn man dieses hinter sich lässt, befindet man sich bald an wunderschönen Buchten, wie St. Anna’s Bay und schließlich gelangt man zu den „Dunn’s River Falls“ Wasserfällen. Wie viele Arten an Farnen es gibt, kann man sich gar nicht ausmalen, solange man nicht bei „Fern Gully“ war, Hunderte verschiedene Farnarten umgeben diese Schlucht, ein einzigartiger Anblick.